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Wohlfahrtsstaat: Im Wohlfahrtsstaat übernimmt die Regierung durch Sozialprogramme die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Bürger. Er bietet Dienstleistungen wie Gesundheitsfürsorge, Bildung, Arbeitslosenunterstützung und soziale Sicherheit an, um einen grundlegenden Lebensstandard zu gewährleisten und soziale Ungleichheiten zu beseitigen. Siehe auch Ungleichheit, Gesundheitspolitik, Bildung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Friedrich A. von Hayek über Wohlfahrtsstaat – Lexikon der Argumente

Gaus I 214
Wohlfahrtsstaat/Soziales Minimum/Hayek/Moon: Eigentumsrechte: Wie Waldron (1993(1): Kap. I und passim) argumentiert, wäre das einzige System von Eigentumsrechten, das alle einen Grund zur Zustimmung hätten, ein System, das sicherstellt, dass niemandem lebensnotwendige Ressourcen vorenthalten werden dürfen, und der naheliegende Weg, dies zu erreichen, wäre die Besteuerung von Grundbesitz, so dass der Staat lebensnotwendige Güter und Dienstleistungen oder zumindest ein Mindesteinkommen bereitstellen kann, wenn es notwendig ist.*
>Eigentum
.
Sozialer Mindeststaat/Moon: Diese Argumentationslinie unterstützt das, was man einen sozialen Mindeststaat nennen könnte, nicht unbedingt einen institutionellen Wohlfahrtsstaat. Das Kernargument ist, dass einige grundlegende menschliche Werte - die Idee eines sinnvollen Lebens, der persönlichen Autonomie oder des Lebens selbst - nur dann verwirklicht (oder zumindest garantiert) werden können, wenn es staatliche Programme gibt, die ein ausreichendes Einkommen zumindest für den Lebensunterhalt bieten.
>Minimalstaat, >Soziales Minimum.
Wohlfahrtsstaat/Soziales Minimum/Hayek: F. A. Hayek, zum Beispiel, ist als Kritiker des Wohlfahrtsstaates bekannt, aber er akzeptiert die Idee eines sozialen Minimums, indem er argumentiert, dass die Bürgerinnen und Bürger das Gefühl haben könnten, dass es "eine klare moralische Verpflichtung aller gibt, innerhalb der organisierten Gemeinschaft denen zu helfen, die sich nicht selbst helfen können", und dass die Gesellschaft daher "ein einheitliches Mindesteinkommen ... außerhalb des Marktes" für diejenigen bereitstellen könnte, die mittellos sind (1976(2): 87).**
>Grundrechte/Politische Theorien.

* Vgl. Lomasky (1987)(3) für eine auf Rechten basierende Verteidigung eines Minimal-Wohlfahrtsstaates, der die Menschen besteuert, um einen Mindestlebensstandard für alle zu gewährleisten.
** Obwohl er dem Wohlfahrtsstaat im Allgemeinen kritisch gegenübersteht, scheint Hayek bestimmte Formen der öffentlichen Versorgung und der Pflichtversicherung zuzulassen (1960(4):285-394).

1. Waldron, Jeremy (1993) Liberal Rights. Cambridge: Cambridge Umversity Press.
2. Hayek, Friedrich (1976). The Mirage of Social Justice. Chicago: University of Chicago Press.
3. Lomasky, Loren (1987) Persons, Rights, and the Moral Community. New York: Oxford University Press.
4. Hayek, Friedrich (1960) The Constitution of Liberty. Chicago: Umversity of Chicago Press.

Moon, J. Donald 2004. „The Political Theory of the Welfare State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hayek I
Friedrich A. Hayek
The Road to Serfdom: Text and Documents--The Definitive Edition (The Collected Works of F. A. Hayek, Volume 2) Chicago 2007

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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